Eine der – was mich und meine Anliegen betrifft - massivsten Hetz- und Störattacken der letzten Wochen war für mich von Sönke Henning Tappe ausgegangen, der sich dabei viel Zuspruchs erfreute und damit de facto zum Trittbrettfahrer neurechter Kreise sowie deren Anti-Maas-Hysterie (es ist mir in diesem Falle egal, ob er zu selbstgefällig und kurzsichtig war, um das selbst zu bemerken!) wurde. Der mutmaßliche Gymnasiallehrer, Kaukasusphotograph und Blogger Sönke Henning Tappe, also genau der Herr, der sich mit einem unkontrollierten online-Verhalten hervorgetan hat, präsentiert sich nun als Bewahrer eines friedlichen demokratischen Gesprächsfeldes. Und es erfolgt kein Einspruch, bzw. kein Hinweisen auf die Inkohärenzen! Auch von gemeinsamen Freunden, die seine Vorgehensweise mitbekommen hatten, nicht...
Hier der für mich eklatanteste post:
Aus dem Text des von Sönke Henning Tappe verlinkten Artikels :
"Wie verhält man sich, wenn man in dem soziologischen Echtzeit-Experiment, das wir "Social Media" nennen, mit scheuerhaften, also rassistischen Äußerungen konfrontiert wird? Rückzug? Entfrienden oder Blocken? Melden? Widerspruch? Die Diskussion suchen?
In sozialen Medien kristallisiert sich eine Verhaltensweise heraus, die nicht neu ist. Jedoch in einer durchmedialisierten Gesellschaft neue Dimension bekommt: Passivrassismus. So bezeichne ich das Geschehenlassen rassistischer Äußerungen, wo man widersprechen oder gegenhalten könnte, es aber nicht tut. Passivrassismus ist das brüllende Schweigen zum falschen Zeitpunkt, die schmerzhaft fehlenden Widerworte.""Der Kampf gegen den Hass im Netz beginnt mit dem Kampf gegen den eigenen Passivrassismus, also dem Schweigen gegenüber Rassismus."
"Wer duldet ist mit schuld" - wirklich so gemeint? Zustimmung hierzu ist ja schön und gut, aber was von diesen lobenswerten Bekenntnissen kommt denn auch im realen Leben und der eigenen Praxis an?
Das liberale Selbstbild auf die Probe gestellt:
Ich hatte im Mai über facebook versucht, den Rassismus und den Opportunismus des sogenannten "Gedichtes" von Böhmermann zu benennen, zu erklären und ihm entgegenzutreten:
Tappe hatte hierauf sehr persönlich, aggressiv und irrational reagiert und war mir mit lauthalsigem "Zensur"-Vorwürfen begegnet ("netterweise" auf meinen Wohnort bezogen und geschickt von einer deutschen auf türkische Problemlagen ablenkend):
Daß die Böhmermann-Äußerungen - jenseits des konkreten Personenbezugs und der türkischen Regierungspolitik - als rassistisch interpretiert werden konnten, war zu diesem Zeitpunkt längst klar und konnte in verschiedenen Zeitungs- und Blogartikeln nachgelesen werden (z.B. hier). Mittlerweile hat ein deutsches Gericht entschieden, daß Böhmermann die Grenzen der künstlerischen Freiheiten überschritten hat (siehe dazu auch. den ntv-Bericht ""Schmähkritik" wegen Rassismus verboten").Im Wortlaut erklärte das Gericht:
" [...] die fraglichen Zeilen greifen gerade gegenüber Türken oftmals bestehende Vorurteile auf, die gewöhnlich als rassistisch betrachtet werden."
Die berühmt-berüchtigten "Sprechverbote"....
Noch weniger als eine kritische Auseinandersetzung mit der Böhermann-Kritik wollten Tappe und sein - z.T. aus neurechten Islamhassern und Migrationsphobikern bestehender Freundeskreis - aber offenbar, daß eigenes übergriffiges Verbalverhaltenhalten samt verleumderischer Unterstellungen Konsequenzen nach sich zieht. Denn selbst nachdem ich Tappe aufgrund des Torpedieren der Böhmermann-Diskussion auf facebook blockiert hatte, hatte er keine Ruhe gegeben, sich vielmehr dann an einen gemeinsamen Freund gehalten, als dieser einen post von mir geteilt hatte...
Ich hatte mich in diesem Zeitraum von etlichen Leuten auf diese Weise "bearbeitet" gesehen und mir ging das allmählich an die Substanz. Deswegen habe ich mich veranlaßt gesehen, zu härteren Maßnahmen zu greifen und (öffentlich) erwogen, auf andere Weisen Grenzen ziehen, d.h. mich an Herrn Tappes Arbeitgeber zu wenden. Ich sehe hierin nach wie vor nichts Anstößiges (es wird ja impliziert, daß der Arbeitgeber sich an rechtsstaatliche Gesetze und unsere gesellschaftlichen Wertvorstellungen hält), ein Vorgehen über den Arbeitgeber wird auch in Zeitungsartikeln zum Thema Handlungsoption bei Haß und Pöbleien im Netz aufgezeigt, siehe etwa "Melden, anprangern, anzeigen"). Die unmittelbaren Reaktionen der Tappe-Anhänger waren allerdings so heftig wie erschreckend:
Ich hatte mich in diesem Zeitraum von etlichen Leuten auf diese Weise "bearbeitet" gesehen und mir ging das allmählich an die Substanz. Deswegen habe ich mich veranlaßt gesehen, zu härteren Maßnahmen zu greifen und (öffentlich) erwogen, auf andere Weisen Grenzen ziehen, d.h. mich an Herrn Tappes Arbeitgeber zu wenden. Ich sehe hierin nach wie vor nichts Anstößiges (es wird ja impliziert, daß der Arbeitgeber sich an rechtsstaatliche Gesetze und unsere gesellschaftlichen Wertvorstellungen hält), ein Vorgehen über den Arbeitgeber wird auch in Zeitungsartikeln zum Thema Handlungsoption bei Haß und Pöbleien im Netz aufgezeigt, siehe etwa "Melden, anprangern, anzeigen"). Die unmittelbaren Reaktionen der Tappe-Anhänger waren allerdings so heftig wie erschreckend:
Dagegen ein sich dezidierter als "liberal" Verstehender:
Worte töten nicht, Felix Hau? Dann lesen Sie doch mal die "Einschätzungen zweier Sprachwissenschaftler "Die Sprache von Pegida ist ein Fundement für Gewalt". Oder haben Sie nicht eigentlich auch selbst Kulturwissenschaften studiert, wären da nicht weitere Erklärungen meinerseits ohnehin überflüssig? Und in völligem Verkennen des inhaltlichen Zusammenhangs zwischen Mobbing durch ethnozentrische, muslimfeindliche Vorgesetzte, meinem Arbeitsthema und meinem Unbehagen an der Böhmermann-Satire, schreibt, wenngleich auch nicht ganz so rüde formuliert wie einige der andere Kommentare, ein Robert Morger:
Hier wurden sich, wahrscheinlich in einigen Fällen auch unbemerkt, also insgesamt neurechte Diskursumwertungen und Mimikry- bzw. Verneblungsstrategien angeeignet. Aus dem Eintreten gegen Haß werden damit "Aggression", "Zensur" und "Sprechverbote". Nachdem Presseberichterstattung und soziale Medien in Reaktion auf das Scheitern des Militärputsches in der Türkei - den ein Teil der Freundesriege Tappes am Abend des 15. Juli begrüßt hatte und/oder anschließend als Verschwörung des türkischen Staates deutete - die öffentliche Stimmung weiter aufgeheizt hatten, begann Herr Tappe - in Anknüpfung an unsere vorherigen Auseinandersetzungen, ohne weiteren Anlaß - eine ausgewachsene Verleumdungskampagne gegen mich zu führen. Dabei versuchte Tappe auch
selbst noch einmal, das Vorgefallene und seine fortgeführten
Belästigungen und deutlich formulierten, wiederholten Kontaktversuche (natürlich gegen meinen Wunsch) in Aggressionen, "Mobbing" und
Zensurabsichten von Irma Kreiten umzudeuten (von Tappe am 20. Juli 2016 öffentlich auf facebook gestellt):
Wie man von Böhmermann-Kritik psychische Krankheiten bekommt (also Leute: laßt das besser bleiben...):
Angeblich haben ihm andere zugetragen, was sich auf meiner Seite so tat - er selbst war ja blockiert und hätte eigentlich gar nciht lesen können, was ich da zu welchen Themen schreibe. Mitgetragen wurde diese Kampagne, die sich über Wochen hinzog und mich schhließlich für einige Tage auch ganz aus facebook hinausgedrängte, von Personen, die mich nicht kannten, mir nie begegnet, nie mit mir gesprochen hatten und folglich, das sagten manche auch selbst, nichts über mich wußten. Wie sich diese Posts und Kommentare gestalteten, kann ich hier aus Platzgründen nur anhand eines kleinen Ausschnittes zeigen - bei anderer Gelegenheit aber evtl. mehr davon. Jedenfalls wurde ein Sammelsurium an Vorwürfen zusammengetragen, die sich, sofern überhaupt politischer Natur, alle mehr oder weniger auf die Türkei und mein (mutmaßliches und tatsächliches) Verhältnis zu Türken bezogen.
Auf dem Höhepunkt der Kampagne demonstrierten Beteiligte dann (soweit nicht offen rechten Kreisen zugehörig, da muß man sich ja weniger Zwang antun) wiederholt und ausgiebig den Verlust der Fähigkeit oder des Willens, Korrelationen herzustellen zwischen dem formalen Bekenntnis zu akzeptablen Diskussionsweisen und Umgangsformen und den eigenen realen Handlungsweisen. Die sich aus Sicht von Tappe & Konsorten ergebenden Konsequenzen für politische Meinungsdifferenzen, so wie dies aus ihren öffentlichen Bekundungen, Stellungnahmen und Urteilen hervorgeht: Psychiatrisierung und in Aussicht gestellte Entmündigung. Besonders häßlich ist das, da ich tatsächlich an Fibromyalgie erkrankt bin und es bekannt ist, daß Fibromyalgie-Patienten oftmals unter entsprechenden Vorurteilen und Stigmatisierungen leiden - über andere körperliche Gebrechen hätte man sich in diesen Kreisen vielleicht auf ähnliche Weise das Maul zerrissen.
(Man beachte die schrittweise Eskalation)
Aus einer Art "Brief" an mich vom 21. Juli 2016, von Tappe formuliert (zur Sicherheit: das Stichwort "Geisteskrankheit" stammt aus meiner Beschreibung der tappeschen Hetz- und Diffamierungsstrategien, ich habe meinerseits keine Geisteskrankheits-Vorwürfe an ihn oder sein Umfeld getätigt) und auf facebook eingestellt:
(Zu den "wohlmeinenden Aktivistengruppen" eines Tobias Weihmann - antideutsches Umfeld, und ÖkoLinX-Splitterpartei - wie auch zu seinem eigenen Umgang mit Kritik und Widerspruch - "sensibel" träfe es ganz gut-, einem merkwürdigen Verständnis von Zusammenarbeit und Kooperation und etwaigen Gedächtnislücken Weihmanns in Bezug auf die Frage, wer warum welches Gespräch abgebrochen hat, ließen sich wohl auch noch ein paar Worte sagen, dies aber evtl. an anderer Stelle....)
Aus dem thread zu einem weiteren "Kommentar" Tappes vom 1. August:
Das frühzeitige Erkennen der "Zeichen" (ich würde da andere, nämlich politische, Warnzeichen erkennen wollen....):
Auch noch nett, aber - dem Leser sei es versichert - auf mich bezogen, nicht etwa auf die sich offenbarenden Gruppendynamiken und eine fehlgesteuerte Facebook-Schwarmintelligenz:
Zitierkunst, Wahrheit und Dichtung eines Historikerkollegen:
Gegen Ende möchte ich dann aber, weil ich mich hier ausgehend vom Spiegel-Artikel über Hetze im Netz nicht auf das Inhaltliche (die unterstellerischen, ehrenrührigen Behauptungen...), sondern die Form konzentriert habe, doch noch einen kleinen Eindruck von der Liebe zur wahrheitsgemäßen Darstellung und den Zitierkünsten des - nach eigenen Angaben studierten Historikers - Sönke Henning Tappe bieten:
(gleichzeiitg der einzige direkte Einwand in der ganzen Kampagne, danke an Immo Moshagen) |
Tatsächlich geschrieben und gepostet hatte ich folgendes, von dem aus dann Tappe sein "nahezu wörtliches Zitat" angefertig hatte:
(zu sehen sind u.a. Haßkommentare gegenüber zwei bekannten
Islamwissenschaflern, wer sich das Original samt screenshots ansehen
will, kann das gerne hier tun):
Und Helga Leutnecker, die sich mit eigenen Kommentaren an Tappes Vorgehensweise gegen mich beteiligt hatte, schreibt selbst in später Einsicht (nicht, daß sie sich in irgendeiner Form bei mir entschuldigt, zumindest hier auf abträgliche Charakterisierungen verzichtet, oder an Ort und Stelle etwas geradegerückt hätte.....):
Nun ja, es freut mich trotzdem, wenn noch nicht alle das Lesen und Verstehen im eigentlichen Sinne aufgegeben haben.
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* Bedeutung des Verbs "pervertieren" laut Duden:
1. verderben, verfälschen, ins Gegenteil, ins Negative verkehren
2. sich in etwas Negatives verkehren, verfälscht werden