Folgender Brief geht am Montag den 9. Dezember an des auslandsjournal mit Bezugnahme auf die Sonderausgabe des Auslandssjournal vom 20.11.2013 unter dem Titel "Hinter den Kulissen von Sotschi". Betül Kisal, die auch unsere facebook-gruppe "Sochi 2014 und der Völkermord an den Tscherkessen" moderiert, hatte glücklicherweise die gute Idee, aus meinem Brief eine Gemeinschaftsaktion zu machen - ich bin ihr dafür aufrichtig dankbar und finde, die Aktion ist jetzt schon ein richtiger Erfolg!
Wer das Schreiben mitunterzeichen möchte, der schicke mir bitte bis einschließlich Sonntag den 8. Dezember 2013 eine kurze Benachrichtigung, über email an irmakreiten(at)gmail.com, eine PM über facebook oder trage sich unter dem entsprechenden Post in der facebook-Gruppe "Sochi 2014 und der Völkermord an den Tscherkessen" ein (am besten mit Namen und Ortsangabe, bei Mitgliedschaft in nordkaukasischen Verbänden kann das natürlich ebenfalls erwähnt werden).
Ziel ist, daß in Ergänzung zu der bisherigen Berichterstattung zu den Olympischen Winterspielen auch ein Beitrag entsteht, in dem tscherkessische Perspektiven zu Sotschi 2014 zum Audruck gebracht und einem allgemeineren Publikum vermittelt werden.
Wer das Schreiben mitunterzeichen möchte, der schicke mir bitte bis einschließlich Sonntag den 8. Dezember 2013 eine kurze Benachrichtigung, über email an irmakreiten(at)gmail.com, eine PM über facebook oder trage sich unter dem entsprechenden Post in der facebook-Gruppe "Sochi 2014 und der Völkermord an den Tscherkessen" ein (am besten mit Namen und Ortsangabe, bei Mitgliedschaft in nordkaukasischen Verbänden kann das natürlich ebenfalls erwähnt werden).
Ziel ist, daß in Ergänzung zu der bisherigen Berichterstattung zu den Olympischen Winterspielen auch ein Beitrag entsteht, in dem tscherkessische Perspektiven zu Sotschi 2014 zum Audruck gebracht und einem allgemeineren Publikum vermittelt werden.
Der Brief geht als email an Moderator Theo Koll über die Kontaktstelle des ZDF für Themenvorschläge unter b2b@zdf.de und über info@zdf.de (eine direkte Kontaktadresse habe ich bisher leider nicht in Erfahrung bringen können).
"Sehr geehrter Herr Koll, sehr geehrte Korrespondenten des auslandsjournal,
Ich habe mit großem Interesse Ihre Sondersendung vom 20.11.2013 unter dem Titel "Hinter den Kulissen von Sotschi" verfolgt. Die einzelnen Beiträge haben in gewohnter Recherchetiefe und Schärfe ein breites Spektrum von Problemen aufgezeigt, die mit dem Abhalten der Winterspiele in Sotschi verbunden sind. Als Ethnologin und Historikerin, die sich speziell mit dem Westkaukasus und seiner kolonialen Vergangenheit beschäftigt, habe ich jedoch explizite Hinweise auf die Tscherkessen als ursprüngliche Bewohner der Region um Sotschi vermißt wie auch eine Erwähnung der sich weltweit formierenden Proteste von tscherkessischer Seite: Die tscherkessische Diaspora weist bereits seit Jahren darauf hin, daß das Stattfinden der Olympischen Winterspiele auf einem Gelände mit Völkermord-Symbolik und noch dazu in dem Jahr, in dem sich das grausame Ende des russischen Eroberungskriegs zum 150. Mal jährt, gegen die Olympische Charta wie auch den menschlichen Anstand verstößt.
In Ihrer Sondersendung heißt es lediglich im Beitrag von Anne Gellinek (bei Minute 8) kurz "Nur wenige Kilometer von hier leben die letzten Ureinwohner von Krasnaja Poljana". Anschließend kommt dann allerdings eine Dorfbwohnerin mit russischem Namen zu Wort, eine ethnische Bezeichnung fällt nicht. Somit läßt sich selbst für mich und tscherkessische Zuschauer nicht nachvollziehen, ob hier auf die Tscherkessen hingewiesen werden sollte, oder ob vielmehr in Anlehnung an den russischen Sprachgebrauch Kosaken als ursprüngliche Bewohner der Region angeführt wurden. Der normale Zuschauer dürfte damit noch weitaus weniger in der Lage sein, das Stattfinden der Winterspiele in Sotschi historisch einzuordnen.
Ich möchte Sie aus diesem Grunde zusammen mit meinen Mitunterzeichnern bitten, in einem weiteren Beitrag explizit das Schicksal der Tscherkessen zu thematisieren. Dies wäre auch insofern von hoher Bedeutung, als die Nachkommen derjenigen, die die Massaker, Deportationen und Vertreibungen des 19. Jahrhunderts überlebten, bis heute vergeblich auf eine Anerkennung ihres Schicksals und die Aufarbeitung des Völkermords an den Tscherkessen warten.
Es wäre hinsichtlich zukünftiger Reportagen sicher sowohl denkbar, vor Ort den Umgang mit der kolonialen Vergangenheit des Westkaukasus und tscherkessische Minderheitenrechte zu thematisieren als auch, Vertreter der tscherkessischen Diaspora in Deutschland zu Wort kommen zu lassen. Mich persönlich würde in diesem Zusammenhang ebenfalls interessieren, inwieweit sich Gerüchte und Berichte, denen zu Folge im Zuge der Bauarbeiten für Sotschi 2014 tscherkessische Massengräber beseitigt wurden, verifizieren lassen. Ich beziehe mich hierbei u.a. auf einen Artikel von Teresa Eder, der bereits am 11. Juni 2012 in "Der Standard" erschienen ist (http://derstandard.at/1338558829656/Sotschi-2014-Olympische-Spiele-auf-tscherkessischem-Friedhofsgelaende)
Es wäre hinsichtlich zukünftiger Reportagen sicher sowohl denkbar, vor Ort den Umgang mit der kolonialen Vergangenheit des Westkaukasus und tscherkessische Minderheitenrechte zu thematisieren als auch, Vertreter der tscherkessischen Diaspora in Deutschland zu Wort kommen zu lassen. Mich persönlich würde in diesem Zusammenhang ebenfalls interessieren, inwieweit sich Gerüchte und Berichte, denen zu Folge im Zuge der Bauarbeiten für Sotschi 2014 tscherkessische Massengräber beseitigt wurden, verifizieren lassen. Ich beziehe mich hierbei u.a. auf einen Artikel von Teresa Eder, der bereits am 11. Juni 2012 in "Der Standard" erschienen ist (http://derstandard.at/1338558829656/Sotschi-2014-Olympische-Spiele-auf-tscherkessischem-Friedhofsgelaende)
Ich freue mich auf Ihre Rückmeldung und werde Sie gerne mit Kräften dabei unterstützen, die notwendigen Kontakte für eine oder auch mehrere Reportagen zum Thema "Tscherkessen und Sotschi 2014" herzustellen.
Mit freundlichen Grüßen,
Irma Kreiten
Mitunterzeichner:
Kabipha Betül Kisal, Niedersachsen, Garstedt
Siegfried Buttenmüller, Gottenheim im Breisgau
Gogune Hatko, Stuttgart
Hatko Seteney Marjet,Stuttgart
Merih Bocuk, München
Adem Cosan, Bonn
Murat Papşu, Istanbul
Achsalba Apsi Kisal, Niedersachsen, Garstedt
Irfan Genel, Köln
Safi Genel, Köln
Mehpare Genel, Köln
Muhammed Genel, Köln
Ajipha Kiymet Kap, Niedersachsen, Salzhausen
Achsalba Turgut Kisal, Niedersachsen, Garstedt
Abide Nadir Aydin, Berlin
Xhusht Erdogan Kurnaz, Hannover
Timur Shogen, Berlin
Ghut Erdoğan Boz, Ankara
Nuray Adak, Berlin
Fatima Dück, Hannover
Aksana Dück, Hannover
Elisabeth Dück, Hannover
Karina Franck, Hannover
Madina Franck, Hannover
Zalina Kushkha, Moskau
Kreiten, Mechtilde, Stein,Württemberg
Gerige Mesut Cetin, Hamburg
Selma Cetin, Hamburg
Doganay Yilmaz, Kiel
Ilse Bender, Kerpen
Bahar Kabipha, Düzce
Oguz Ülkü, Stuttgart
Kagan Soydan, Gladbeck
Zerender Gürel, München
Ulrike Wiedemann, Niefern
Wolfgang Schulz, Pforzheim
Hannelore McDaniel, New York
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Nachtrag 18.12.2013: Unser kollektiver Brief ist - zusammen mit untenstehender Begleit-email noch am Abend des 9. Dezember in PDF-Form an das ZDF gegangen, d.h. sowohl an den Themendesk als auch an die Zuschauerredaktion. Die dort erbetene Eingangs- und Weiterleitungsbestätigung ist leider bisher noch nicht erfolgt.
"Sehr geehrte Mitarbeiter der ZDF-Redaktion,
Irma Kreiten, Historikerin und Ethnologin"
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Nachtrag 18.12.2013: Unser kollektiver Brief ist - zusammen mit untenstehender Begleit-email noch am Abend des 9. Dezember in PDF-Form an das ZDF gegangen, d.h. sowohl an den Themendesk als auch an die Zuschauerredaktion. Die dort erbetene Eingangs- und Weiterleitungsbestätigung ist leider bisher noch nicht erfolgt.
"Sehr geehrte Mitarbeiter der ZDF-Redaktion,
Ich
möchte Ihnen heute ein gemeinsames deutsch-tscherkessisches Schreiben
überreichen, mit dem ich und meine Mitunterzeichner das ZDF auf das
Schicksal der Tscherkessen aufmerksam machen möchten. Der Brief ist
verknüpft mit der Bitte speziell an das auslandsjournal, das Thema
Tscherkessen - insbesondere auch die Völkermord-Problematik - in die
Berichterstattung zu den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi
miteinzubeziehen.
Das angehängte Schreiben richtet sich zunächst an
auslandsjournal-Moderator Theo Koll wie auch an die einzelnen
Korrespondenten, weswegen ich Sie bitte, es entsprechend an die
richtigen Adressen weiterzuleiten. Daneben würde es mich aber auch
freuen, wenn Sie weitere Möglichkeiten und Ansatzpunkte sähen, das Thema
in Ihr allgemeines Programm aufzunehmen.
Ich bitte um eine kurze Bestätigung des Empfangs wie auch der Weiterleitung an das auslandsjournal, da ich meine Mitunterzeichner über meinen blog (auf dem das Schreiben auch als offener Brief unter http://sochi2014-nachgefragt. blogspot.com/2013/11/bitte- das-auslandsjournal.html
abgelegt ist) auf dem Laufenden halten möchte. Ihre Antwort bzw. die
des Moderators/ der einzelnen Korrespondenten des auslandsjournal würde
ich, mit Ihrer Erlaubnis, dort ebenfalls gerne der Öffentlichkeit
zugänglich machen.
Ich bitte um eine kurze Bestätigung des Empfangs wie auch der Weiterleitung an das auslandsjournal, da ich meine Mitunterzeichner über meinen blog (auf dem das Schreiben auch als offener Brief unter http://sochi2014-nachgefragt.
Mit freundlichen Grüßen und Dank,