In meinem aktuellen post möchte ich als Fortseztung zum vorhergehenden Blogeintrag eine zufällige, aber nichtsdestotrotz sehr aussagekräftige Begegnung schildern,
die ich letzten Oktober mit Ralph T. Niemeyer im virtuellen Raum hatte.
Der Vorfall ist m. E. deswegen doppelt interessant, weil er in lehrmeisterhafter Form zeigt,
wie die Repression des Völkermords an den Tscherkessen einerseits mit einem opportunistischen Aufgreifen andererseits zusammenspielt, wobei dann beide Male sachfremde Zwecke im Vordergrund stehen. Sei es das eigene Prestige und Vorankommen wie hier, seien es, wie etwa in einer CIA-unterstützten amerikanischen "Kaukasuskunde" die sogenannten übergeordneten außenpolitischen Ziele der eigenen Nation. Zusammen mit meinem ersten post, so hoffe ich, verdeutlicht dies
auch, warum in Deutschland die Herstellung von Gegenöffentlichkeit bei diesem und anderen Themen so
schwierig sein kann - es blockieren oft genug gerade die Leute, die vorgeben, für eine Sache zu sprechen.
Und zur Einführung noch eine kluge Beobachtung von der TAZ zur Person Niemeyers: "Vielleicht muss man sich Ralph T. Niemeyer als mehrere Personen vorstellen."
"Brave Heart" Ralph T. Niemeyer mit dem kabardinisch-stämmigen Produzenten Sergei Konov (screenshot seines fundraising-Aufrufs bei indiegogo).
Mit dem kommentarlosen Herauswurf aus der Gruppe "Grundgesetzschutz" war bei mir dann doch das Bedürfnis entstanden, mich etwas genauer mit der Person Niemeyers zu befassen. Auf seiner eigenen facebook-Seite stieß ich dann ebenfalls auf seine Bewerbung zur Europawahl. In gewohnt bescheidenem Tonfall verweist er hier auf seine Basis-Affinität und seine eigene Ehrlichkeit als Hauptfaktoren dafür, daß seine Chancen auf ein Parteiamt nicht ganz so gut ständen:
"Danke, also ich könnte wahrlich ein einfacheres Leben haben, wenn ich mich kaufen lassen würde. Der Grund, warum mich meine Parteioberen nicht unterstützen ist nicht nur, daß sie vor der Springer-Presse Angst haben, sondern auch der Umstand, daß bei mir jegliche Moneypulationsversuche gescheitert sind. Ich spreche aus, was ich denke und setze mich dafür ein, was ich für richtig halte, ohne dabei auf ein Ministeramt oder einen Abgeordnetensessel zu schielen, denn sonst wäre ich längst dort."
Ich habe die sich hier bietende Steilvorlage ergriffen, um ihn erneut mit seinen undemokratischen Zensurpraktiken zu konfrontieren und auf die damit verbundenen Widersprüche aufmerksam zu machen:
"Und Sie zensieren mich und sperren mich anschließend auf der FB-Seite "Grundgesetzschutz" - wegen eines Hinweises auf den unaufgearbeiteten Völkermord an den Tscherkessen und dem Konstatieren eines fehlenden Schutzes für Aktivisten und Intellektuelle, die sich mit dieser Thematik, wie auch mit dem Stattfinden der Olympischen Spiele auf Völkermord-Gelände, beschäftigen. Wie glaubhaft ist das denn? Ein Kämpfer für Grundrechte, der selbst zensiert, und warum? Wo soll denn hier der Druck herkommen, wenn Sie nicht-käuflich und so unerschrocken sind, wie Sie selbst sagen?"
Seine diesmalige Reaktion war ein barsches, diffamierendes Schuldabwälzen, bei dem er seinem übrigen Publikum gegenüber (das wohl nicht Zeuge des Vorgangs auf "Grundgesetzschutz geworden war) den Eindruck zu erwecken suchte, ich hätte rassistischen, diskriminierenden Inhalt gepostet bzw. ich weise "nationalistische Tendenzen" auf.. Ich verhalte mich, so Niemeyer, "wie ein Troll" und brauche mich deswegen auch nicht wundern, wenn es mir "auf anderen Seiten sicher auch so" ergehe:
Danke auch für die Belehrung in Sachen guter Diskussionskultur! Meine Proteste und Versuche der Richtigstellung löschte Niemeyer anschließend der Reihe nach, so daß als letzter Kommentar zu dieser Sache sein Moderatorenwort stehenblieb, womit Dritte dann weiterhin den Eindruck gewinnen mußten, mir wären in der Tat die Argumente ausgegangen. Sie mußten daraufhin wohl glauben, ich stände nun dank seiner Enttarnung still und beschämt als die diskriminierende, Haß verbreitende Rassistin da, die ich in niemeyerscher Logik nun einmal bin:
Offenbar ist eine derartige selbstgerechte Vorgehensweise, mittels derer Kritiker auf weitestgehend faktenfreie Weise diffamiert werden, für Niemeyer nichts Ungewöhnliches. So beklagt er etwa in recht unstrukturiert wirkenden biographischen Notizen zwecks Weiterverfolgung seiner EU-Ambitionen "die "Mollathisierung" von uns Regimekritikern", stilisiert sich geradezu zum Sündenbock eines rechten Mobs. Kritik an seinem Verhalten wird als "Hetzkampagnen", die "der ultra-rechten Szene" entstammen, abgetan. Er behauptet dabei, eine argumentative, faktische Entkräftung der Vorwürfe sei vom "Spiegelfechter" geleistet worden. Ist sein Text aber sonst reich an Verweisen auf die eigenen Werke und Taten, so fehlt dann gerade hier der link zur entsprechenden Beweisführung.
Der "Spiegelfechter" selbst, dessen entprechender Artikel sich leicht ergoogeln läßt, verweist im wesentlichen wiederum auf Niemeyer selbst, seine Ansichten und Behauptungen. Der eigentliche "Nachweis" besteht darin, daß über mehrere Ecken konstruierte Assoziationsketten den Autor des Welt-Artikels in die Nähe von rechten Kreisen rücken: WELT-Journalist Uwe Müller hat ein Buch im Rohwolt-Verlag veröffentlicht, dessen Inhalt sich auf den Webseiten des Kopp-Verlags einsehen läßt (läßt er sich eben nicht, denn der mitgelieferte Link ist fehlerhaft), der wiederum rechtsgerichteten Autoren ein Forum biete (was in diesem Falle durchaus stimmen könnte), von denen wiederum einer auch in der Jungen Freiheit schreibe. In niemeyerscher Logik gibt Letzteres dann im Rückbezug den Beleg dafür ab, daß auf bedenklich "viele deutsche Zeitungen ungeprüft Neo-Nazi-Propaganda nachdrucken" - und gemeint ist auch hier der einschlägige Welt-Artikel mit kritischen Fakten zu Niemeyers Finanzgebaren. Dies aber nur nebenbei.
Das problematische Verhältnis Niemeyers zu Faktentreue und sachlicher, fairer Darstellung und Auseinandersetzung zeigte sich in anderer Form auch in seiner abschließenden Auseinandersetzung mit mir - diesmal auf meiner eigenen facebook-Seite: Auf die war er herübergewechselt, nachdem er auf seiner eigenen Seite keine weiteren Kommentare und Einwände von mir mehr zulassen wollte. Hier behauptete er dann:
"Ziel unsere Gruppe sind Themen, die das deutsche Grundgesetz betreffen, daher der Name, undnicht (sic!) außereuropäische Zusammenhänge oder inner-Russische (sic!) Politik. Sie müssen sich dafür wirklich ein anderes Forum suchen. Im Übrigen habe ich an einem Filmprojekt "Circessian" mitgewirkt, würde Sie also bitten Ihre Anschuldigungen zu überdenken."
Auf meine erneute Versicherung, daß mein Anliegen durchaus eine Diskussion über die Verletzung von Grundrechten innerhalb Deutschlands gewesen war, ging er gar nicht erst ein. Ich nehme an, auch bei dieser Reaktion handelte es sich um ein bewußtes Mißverstehen meiner Diskussionsbeiträge, wie ich das leider immer wieder von Menschen erlebe, die sich aus dem einen oder andern Grund nicht positionieren möchten. Als ich es dann auch noch wagte, darauf hinzuweisen, daß ich nicht den erwähnten Film, sondern lediglich eine Bitte um Geld für ein mögliches Filmprojekt gefunden habe, daß er sich zudem noch unter vielen möglichen Diaspora-Organisationen gerade diejenige als Ansprechspartner ausgesucht habe, die sich ganz und gar nicht auf seiner erklärten politischen Linie befinde, war es Niemeyer dann wohl endgültig zu viel. Es folgte auch hier der unmittelbare Rauswurf, wie auch ein vollständiges Blockieren seines Profils für mich.
Selbstverständlich hatte ich mich gewundert, daß es einen Spielfilm mit tscherkessischem Sujet geben solle, von dem ich noch nie gehört hatte, nicht einmal von tscherkessischen Bekannten. Ich hatte daraufhin denn auch gleich recherchiert und war auf einen Aufruf Niemeyers auf indiegogo für Spenden zu einem Filmprojekt namens "Code of Honor" gestoßen. Niemeyer bittet darin um eine "Brückenfinanzierung" in Höhe von lediglich 50 000 $, mittels derer seine eigenen Reisekosten und die seines Producer-Kollegen Sergei Konov abgedeckt werden sollten, 50 % der Finanzierungskosten seien higegen schon sichergestellt. Trotzdem scheint das Projekt dann letztendlich nicht zustande gekommen zu sein (siehe oben erstes Bild).
Andere Hinweise auf dieses Projekt außerhalb der Crowdfunding-Plattform indiegogo sind rar. Lediglich auf facebook konnte ich eine genauere Beschreibung zum vorgesehenen Inhalt des Films finden wie auch den Hinweis, daß Mit-Produzent Sergei Konov selbst tscherkessischen Ursprungs sei und der Familie der Q'wene aus Kabardien angehöre. Das Drehbuch hatte, geschrieben von Barbara Turner, offenbar unter dem Titel "Code of Honor" einen mittelalterlichen Actionfilm im Stile des Hollywoodschinkens "Braveheart" (mit Mel Gibson) skizziert, bei dem Leben und Taten des historisch verbürgten kabardinischen Prinzen Inal vom 15. ins 14. Jahrhundert vorverlegt wurden.
Was ein derartiger Hollywood-affiner Historienfilm mit einer Sensibilität gegenüber dem späteren Schicksal der Tscherkessen zu tun haben soll wie auch, von welcher politischen Warte her dieses Filmprojekt angedacht war, erschließt sich mir hieraus keineswegs. Ich betrachte es vielmehr als recht unangemessen, daß Niemeyer mir mit Hilfe eines letzendlich nicht zustande gekommenen Filmprojektes suggerieren wollte, er hätte sich für "die" tscherkessische Sache ins Zeug gelegt und es sei damit umöglich, daß er selbst Interesse an einer Repression der Völkermord-Thematik habbe. Eine derartig eindimensionale, undifferenzierte Wahrnehmungsweise tscherkessischer Kultur und Geschichte fände - exemplarisch auf Frankreich übertragen - ihre Entsprechung in dem doch wohl recht absurden Anspruch, mit einem Kostümfilm zu Jeanne D'Arc gleichzeitig auch die Geschichte von Vichy-Frankreich und der Résistance aufgearbeitet zu haben.
Zudem stellt sich die noch weitaus wichtigere Frage, warum Niemeyer - wenn er denn tatsächlich schon vom Schicksal der Tscherkessen Kenntnis hatte - er sich in der deutschen und internationalen Öffentlichkeit ausschweigt und nicht etwa schon längst selbst die Initiative ergriffen hat, um den Völkermord an den Tscherkessen auf die politische Agenda zu setzen und eine dringend notwendige Debatte anzustoßen. Warum löscht Niemeyer, der sich selbst als "Humanist" sieht und in seiner Bewerbung unter "Wofür ich stehe und brenne" hervorhebt, wie wichtig es in der heutigen Zeit sei, "in Solidarität miteinander verbunden zu sein, über alle Grenzen hinweg", ganz im Gegenteil dazu meinen Input und unterläuft damit sogar aktiv das Stattfinden einer kritischen Debatte? Hätte Niemeyer das Thema bereits selbst aufgegriffen, müßte er sich denn auch nicht über inadäquate Thematisierungsversuche von meiner Seite ärgern...
Für mich ist sein hier festgehaltenes Vorgehen leider symptomatisch dafür, daß tscherkessische Sujets gerne aufgegriffen werden/würden, wenn sie sich denn mit monetären Vorteilen und beruflichem wie persönlichem Prestige verknüpfen lassen/ließen, daß aber ebenso hemmungslos diffamiert, repressiert und zensiert wird, wenn ihre Thematisierung - wie lange noch? - mit dem Risiko politischer Kosten und persönlichen Einsatzes ohne konkreten Ausschüttungswert behaftet ist.
Und zur Einführung noch eine kluge Beobachtung von der TAZ zur Person Niemeyers: "Vielleicht muss man sich Ralph T. Niemeyer als mehrere Personen vorstellen."
"Brave Heart" Ralph T. Niemeyer mit dem kabardinisch-stämmigen Produzenten Sergei Konov (screenshot seines fundraising-Aufrufs bei indiegogo).
Mit dem kommentarlosen Herauswurf aus der Gruppe "Grundgesetzschutz" war bei mir dann doch das Bedürfnis entstanden, mich etwas genauer mit der Person Niemeyers zu befassen. Auf seiner eigenen facebook-Seite stieß ich dann ebenfalls auf seine Bewerbung zur Europawahl. In gewohnt bescheidenem Tonfall verweist er hier auf seine Basis-Affinität und seine eigene Ehrlichkeit als Hauptfaktoren dafür, daß seine Chancen auf ein Parteiamt nicht ganz so gut ständen:
"Danke, also ich könnte wahrlich ein einfacheres Leben haben, wenn ich mich kaufen lassen würde. Der Grund, warum mich meine Parteioberen nicht unterstützen ist nicht nur, daß sie vor der Springer-Presse Angst haben, sondern auch der Umstand, daß bei mir jegliche Moneypulationsversuche gescheitert sind. Ich spreche aus, was ich denke und setze mich dafür ein, was ich für richtig halte, ohne dabei auf ein Ministeramt oder einen Abgeordnetensessel zu schielen, denn sonst wäre ich längst dort."
Ich habe die sich hier bietende Steilvorlage ergriffen, um ihn erneut mit seinen undemokratischen Zensurpraktiken zu konfrontieren und auf die damit verbundenen Widersprüche aufmerksam zu machen:
"Und Sie zensieren mich und sperren mich anschließend auf der FB-Seite "Grundgesetzschutz" - wegen eines Hinweises auf den unaufgearbeiteten Völkermord an den Tscherkessen und dem Konstatieren eines fehlenden Schutzes für Aktivisten und Intellektuelle, die sich mit dieser Thematik, wie auch mit dem Stattfinden der Olympischen Spiele auf Völkermord-Gelände, beschäftigen. Wie glaubhaft ist das denn? Ein Kämpfer für Grundrechte, der selbst zensiert, und warum? Wo soll denn hier der Druck herkommen, wenn Sie nicht-käuflich und so unerschrocken sind, wie Sie selbst sagen?"
Seine diesmalige Reaktion war ein barsches, diffamierendes Schuldabwälzen, bei dem er seinem übrigen Publikum gegenüber (das wohl nicht Zeuge des Vorgangs auf "Grundgesetzschutz geworden war) den Eindruck zu erwecken suchte, ich hätte rassistischen, diskriminierenden Inhalt gepostet bzw. ich weise "nationalistische Tendenzen" auf.. Ich verhalte mich, so Niemeyer, "wie ein Troll" und brauche mich deswegen auch nicht wundern, wenn es mir "auf anderen Seiten sicher auch so" ergehe:
Danke auch für die Belehrung in Sachen guter Diskussionskultur! Meine Proteste und Versuche der Richtigstellung löschte Niemeyer anschließend der Reihe nach, so daß als letzter Kommentar zu dieser Sache sein Moderatorenwort stehenblieb, womit Dritte dann weiterhin den Eindruck gewinnen mußten, mir wären in der Tat die Argumente ausgegangen. Sie mußten daraufhin wohl glauben, ich stände nun dank seiner Enttarnung still und beschämt als die diskriminierende, Haß verbreitende Rassistin da, die ich in niemeyerscher Logik nun einmal bin:
Offenbar ist eine derartige selbstgerechte Vorgehensweise, mittels derer Kritiker auf weitestgehend faktenfreie Weise diffamiert werden, für Niemeyer nichts Ungewöhnliches. So beklagt er etwa in recht unstrukturiert wirkenden biographischen Notizen zwecks Weiterverfolgung seiner EU-Ambitionen "die "Mollathisierung" von uns Regimekritikern", stilisiert sich geradezu zum Sündenbock eines rechten Mobs. Kritik an seinem Verhalten wird als "Hetzkampagnen", die "der ultra-rechten Szene" entstammen, abgetan. Er behauptet dabei, eine argumentative, faktische Entkräftung der Vorwürfe sei vom "Spiegelfechter" geleistet worden. Ist sein Text aber sonst reich an Verweisen auf die eigenen Werke und Taten, so fehlt dann gerade hier der link zur entsprechenden Beweisführung.
Der "Spiegelfechter" selbst, dessen entprechender Artikel sich leicht ergoogeln läßt, verweist im wesentlichen wiederum auf Niemeyer selbst, seine Ansichten und Behauptungen. Der eigentliche "Nachweis" besteht darin, daß über mehrere Ecken konstruierte Assoziationsketten den Autor des Welt-Artikels in die Nähe von rechten Kreisen rücken: WELT-Journalist Uwe Müller hat ein Buch im Rohwolt-Verlag veröffentlicht, dessen Inhalt sich auf den Webseiten des Kopp-Verlags einsehen läßt (läßt er sich eben nicht, denn der mitgelieferte Link ist fehlerhaft), der wiederum rechtsgerichteten Autoren ein Forum biete (was in diesem Falle durchaus stimmen könnte), von denen wiederum einer auch in der Jungen Freiheit schreibe. In niemeyerscher Logik gibt Letzteres dann im Rückbezug den Beleg dafür ab, daß auf bedenklich "viele deutsche Zeitungen ungeprüft Neo-Nazi-Propaganda nachdrucken" - und gemeint ist auch hier der einschlägige Welt-Artikel mit kritischen Fakten zu Niemeyers Finanzgebaren. Dies aber nur nebenbei.
Das problematische Verhältnis Niemeyers zu Faktentreue und sachlicher, fairer Darstellung und Auseinandersetzung zeigte sich in anderer Form auch in seiner abschließenden Auseinandersetzung mit mir - diesmal auf meiner eigenen facebook-Seite: Auf die war er herübergewechselt, nachdem er auf seiner eigenen Seite keine weiteren Kommentare und Einwände von mir mehr zulassen wollte. Hier behauptete er dann:
"Ziel unsere Gruppe sind Themen, die das deutsche Grundgesetz betreffen, daher der Name, undnicht (sic!) außereuropäische Zusammenhänge oder inner-Russische (sic!) Politik. Sie müssen sich dafür wirklich ein anderes Forum suchen. Im Übrigen habe ich an einem Filmprojekt "Circessian" mitgewirkt, würde Sie also bitten Ihre Anschuldigungen zu überdenken."
Auf meine erneute Versicherung, daß mein Anliegen durchaus eine Diskussion über die Verletzung von Grundrechten innerhalb Deutschlands gewesen war, ging er gar nicht erst ein. Ich nehme an, auch bei dieser Reaktion handelte es sich um ein bewußtes Mißverstehen meiner Diskussionsbeiträge, wie ich das leider immer wieder von Menschen erlebe, die sich aus dem einen oder andern Grund nicht positionieren möchten. Als ich es dann auch noch wagte, darauf hinzuweisen, daß ich nicht den erwähnten Film, sondern lediglich eine Bitte um Geld für ein mögliches Filmprojekt gefunden habe, daß er sich zudem noch unter vielen möglichen Diaspora-Organisationen gerade diejenige als Ansprechspartner ausgesucht habe, die sich ganz und gar nicht auf seiner erklärten politischen Linie befinde, war es Niemeyer dann wohl endgültig zu viel. Es folgte auch hier der unmittelbare Rauswurf, wie auch ein vollständiges Blockieren seines Profils für mich.
Selbstverständlich hatte ich mich gewundert, daß es einen Spielfilm mit tscherkessischem Sujet geben solle, von dem ich noch nie gehört hatte, nicht einmal von tscherkessischen Bekannten. Ich hatte daraufhin denn auch gleich recherchiert und war auf einen Aufruf Niemeyers auf indiegogo für Spenden zu einem Filmprojekt namens "Code of Honor" gestoßen. Niemeyer bittet darin um eine "Brückenfinanzierung" in Höhe von lediglich 50 000 $, mittels derer seine eigenen Reisekosten und die seines Producer-Kollegen Sergei Konov abgedeckt werden sollten, 50 % der Finanzierungskosten seien higegen schon sichergestellt. Trotzdem scheint das Projekt dann letztendlich nicht zustande gekommen zu sein (siehe oben erstes Bild).
Andere Hinweise auf dieses Projekt außerhalb der Crowdfunding-Plattform indiegogo sind rar. Lediglich auf facebook konnte ich eine genauere Beschreibung zum vorgesehenen Inhalt des Films finden wie auch den Hinweis, daß Mit-Produzent Sergei Konov selbst tscherkessischen Ursprungs sei und der Familie der Q'wene aus Kabardien angehöre. Das Drehbuch hatte, geschrieben von Barbara Turner, offenbar unter dem Titel "Code of Honor" einen mittelalterlichen Actionfilm im Stile des Hollywoodschinkens "Braveheart" (mit Mel Gibson) skizziert, bei dem Leben und Taten des historisch verbürgten kabardinischen Prinzen Inal vom 15. ins 14. Jahrhundert vorverlegt wurden.
Was ein derartiger Hollywood-affiner Historienfilm mit einer Sensibilität gegenüber dem späteren Schicksal der Tscherkessen zu tun haben soll wie auch, von welcher politischen Warte her dieses Filmprojekt angedacht war, erschließt sich mir hieraus keineswegs. Ich betrachte es vielmehr als recht unangemessen, daß Niemeyer mir mit Hilfe eines letzendlich nicht zustande gekommenen Filmprojektes suggerieren wollte, er hätte sich für "die" tscherkessische Sache ins Zeug gelegt und es sei damit umöglich, daß er selbst Interesse an einer Repression der Völkermord-Thematik habbe. Eine derartig eindimensionale, undifferenzierte Wahrnehmungsweise tscherkessischer Kultur und Geschichte fände - exemplarisch auf Frankreich übertragen - ihre Entsprechung in dem doch wohl recht absurden Anspruch, mit einem Kostümfilm zu Jeanne D'Arc gleichzeitig auch die Geschichte von Vichy-Frankreich und der Résistance aufgearbeitet zu haben.
Zudem stellt sich die noch weitaus wichtigere Frage, warum Niemeyer - wenn er denn tatsächlich schon vom Schicksal der Tscherkessen Kenntnis hatte - er sich in der deutschen und internationalen Öffentlichkeit ausschweigt und nicht etwa schon längst selbst die Initiative ergriffen hat, um den Völkermord an den Tscherkessen auf die politische Agenda zu setzen und eine dringend notwendige Debatte anzustoßen. Warum löscht Niemeyer, der sich selbst als "Humanist" sieht und in seiner Bewerbung unter "Wofür ich stehe und brenne" hervorhebt, wie wichtig es in der heutigen Zeit sei, "in Solidarität miteinander verbunden zu sein, über alle Grenzen hinweg", ganz im Gegenteil dazu meinen Input und unterläuft damit sogar aktiv das Stattfinden einer kritischen Debatte? Hätte Niemeyer das Thema bereits selbst aufgegriffen, müßte er sich denn auch nicht über inadäquate Thematisierungsversuche von meiner Seite ärgern...
Für mich ist sein hier festgehaltenes Vorgehen leider symptomatisch dafür, daß tscherkessische Sujets gerne aufgegriffen werden/würden, wenn sie sich denn mit monetären Vorteilen und beruflichem wie persönlichem Prestige verknüpfen lassen/ließen, daß aber ebenso hemmungslos diffamiert, repressiert und zensiert wird, wenn ihre Thematisierung - wie lange noch? - mit dem Risiko politischer Kosten und persönlichen Einsatzes ohne konkreten Ausschüttungswert behaftet ist.