Die Historikerin Anna Veronika Wendland präsentiert sich gerne so, als würde in eine rechte Ecke gedrängt allein aufgrund der Tatsache ihrer Atomkraftbefürwortung. Gegebene Schnittmengen mit der AfD im energiepolitischen Bereich führten dazu, daß ihre Argumentation nicht als solche wahrgenommen (ihr in der Sache nicht begegnet) würde; sie werde aufgrund oberflächlicher "Kontaminationslogik" eingeordnet und hinter dieser Praxis verberge sich geistige Intoleranz (bzw. Unduldsamkeit).
In Wirklichkeit äußert sich die Marburger Historikerin selbst immer wieder rassistisch. Meine Kritik aht sie sich zugezogen, (d.h. nicht aufgrund ihres politischen Engagements, das sie nebenher zu ihrer akademischen Laufbahn ausübt), da sie verbal übergriffig und abwertend vorgegangen war in einer FB- Diskussion, die wir über antimuslimsiche Stereotypen bzw. Leugnung des Genozids an den Tscherkessen geführt hatten und sie die Thematisierung staatliche Repressionen gegen (Minderheiten-)Aktivisten und freier Wissenschaft wie einen in unzulässigen Gesprächsgegenstand behandelte. Mir war zudem eine gewisse (habituelle) Nähe A. V Wendlands zum prorussischen Völkermordleugner J. Baberowski aufgefallen. Ich hatte mit meinen blogposts somit als Erste ihre rechtspopulistischen Anwandlungen (damals nur in Ansätzen erkennbar) kritisiert.
In mindestens einem Falle hat A. V. Wendland nicht nur ethnozentrischen Positionen und kulturrassistische Überlegungen (etwa über "Stammeskulturen" und Muslime) geäußert, sondern sich indirekt auch auf biologische "Rassenlehren" bezogen. Die Aussagen Wendlands zu einer angeblich angeborenen "Fremdenfurcht", die ich zunächst auf facebook kommentiert hatte, stellen zugleich ein Beispiel für ihr fachlich unbedarftes (aggressives) Vorgehen gegenüber Kritik an rassistischen Einstellungen dar.
Ich gebe im Folgenden meinen früheren FB-Post hierzu inhaltlich unverändert, mit lediglich orthographischen Korrekturen versehen, wieder:
»A. V. Wendland: Rassismus - neurechte Ignoranz/Abwehr - aggressiver Antiintellektualismus
Wendland ist kein unbeschriebenes Blatt (wer mir auf FB folgt, weiß bereits einiges über sie). Die Historikerin, die auch bei H. M. Broders "achgut" publiziert, verbreitet gerne das Narrativ, alleine ihre energiepolitischen Positionen sorgten für Schnittmengen mit der AfD; sie würde aufgrund ihrer "dissidentischen" Haltung zum Nuklearausstieg fast schon verfolgt (von mir u.a.) und somit auf unfaire Weise in eine schmuddlige Ecke gerückt.Tatsächlich bin ich mit ihr aneinandergeraten, weil sie auf aggressive Weise das Vorhandensein russischer Repressionen gegen die Tscherkessen (als ethnische Minderheit im Westkaukasus, nachdem diese im 19. Jahrhundert im Zuge einer gewaltsamen russ. Aneignung des Gebiets weitgehend "gesäubert" wurden) in Abrede stellte & als Art Hirngespinst meinerseits abtat.
Später noch hat sie der Streit mit mir offenbar so sehr beschäftigt, daß sie mich weiterhin im Netz verleumdete (ohne weitere Interaktionen, denn da war sie von mir schon längst blockiert). Auch ist sie dem neurechten Völkermordleugner Jörg Baberowski, der gerne Andere als "irre" bezeichnet, weiterhin in irgendeiner Form zugetan. An Auseinandersetzung über eine faktische Ebene ist kaum zu denken, denn an dieser (von mir längst bereitgestellt) zeigte sie kein Interesse.
Etliche "achgut"- u. "Novo Argumente"-Beiträge später kristallisiert sich A. V. Wendlands Tendenz zu neurechtem Gedankengut und Verständnis für geschichtsrevisionistische wie rassistische Positionen weiter heraus. Auf FB formuliert Wendland regelmäßig rassistische Kommentare, d.h. solche, die entweder neurechte Erzählungen/ Ideologieelemente verharmlosen oder direkt selbst bedienen. Z.B, wenn sie öffentlich, laut, plump, überheblich/dominant u. "belehrend"... kundtut, was "Rassismus" sei und was nicht zu "Rassismus" als gesellschaftlichem Phänomen gerechnet werden dürfe: Unter einem eMedienbeitrag zur #MeTwo-Debatte [1] behauptete Wendland, eine Körperhaltung könne keine rassistische Einstellung zum Ausdruck bringen.
Sie spricht damit einem 24-jährigen Studenten seine Rassismuserfahrungen ab, mit Verweis auf angebliche "Natürlichkeit" von Abwehrreaktionen/Angst, wenn Menschen mit "Fremden" konfrontiert seien. Dabei übergeht sie, und das darf einer Kulturwissenschafterin eigentlich gar nicht passieren: "Fremdheit" und "Fremdsein" sind sozial konstruierte Kategorien bzw. Auffassungen darüber, was "fremd" ist, entstehen in einem bestimmten kulturellen Kontext und können variieren. Vermutlich meint sie selbst auch u.a. so etwas wie Haut-/Haarfarbe u. Frisur.
Derjenige, der in den Augen von Angehörigen der deutschen Mehrheitsgesellschaft "fremd" aussieht, mag in der schwäbischen oder hessischen Provinz geboren sein, den lokalen Dialekt sprechen, Schule und Ausbildung in Deutschland absolviert haben, die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen etc., etc. etc., wird aber vermutlich auf manche Mitreisende in der Straßenbahn z.B. "fremder" und "bedrohlicher" wirken, als etwa der Koreaner, der im Businesslook und mit ICE/1. Klasse zur Frankfurter Messe fährt und kein Wort Deutsch spricht. Wenn ich z.B. fest meine Tasche umklammert halte, weil ich eine junge Auszubildende als "Zigeunerin" identifiziert habe, handle ich rassistisch. Körpersprache (z.B. Zurückweichen vor anderen Fahrgästen/ Abwendung vom Sitznachbarn) bildet ein Zeichensystem wie andere menschliche Äußerungen auch und kann sehr wohl Abneigung/Vorurteile/Haß etc. ausdrücken.
Es geht m. E. deutlich aus Wendlands Kommentar hervor, daß die Historikerin (im rechtspopulistischem Umfeld verortet) auf Negation/Zurückweisung von Kritik an gesellschaftlichen Verhältnissen u. Leugnung der Pervasivität rassistischer Verhaltens in Deutschland aus ist. Dazu benutzt sie Vorstellungen, die antiquiert sind bzw. so gar nicht der aktuellen Höhe wissenschaftlicher Erkenntnisse entsprechen und verbindet sie mit "Kritik" an einer scheinbar überbordenen, gesellschaftlich erstickenden/lähmenden "Political Correctness". Sie bringt ihre "Irrlehren" jedoch vor mit der Autorität der Geisteswissenschaftlerin, als die sie öffentlich identifizierbar ist. Diese Rolle müßte ihr - samt der eigenen Verantwortung - auch bewußt sein.
Die Darstellung von "Fremdenfurcht" (oder "Fremdenscheu") als quasi natürlicher, angeborener Verhaltensweise (die dem Selbstschutz diene) wurde in neurechten ideologischen Zusammenhängen propagiert. Als "wissenschaftliche" These wurde diese Behauptung u.a. von dem österreichischen Zoologen u. Evolutionsbiologen Irenäus Eibl-Eibesfeldt vertreten [2]. Von ihm wurde in Zusammenhang mit einer (negativen) Bewertung von Immigration in europäische Staaten auch die Formulierung "kulturferne Ausländer" verwendet [3].Seine biologistischen Erklärungen zu angeblich "stammesgeschichtlichen" Ursprüngen modernen menschl. Verhaltens fügen sich zusammen mit sozialdarwinistischen Vorstellungen [4].
In der heutigen Ethnologie wird "Fremdenfurcht" (= "Xenophobie") dagegen als etwas angesehen, das unter bestimmten soziopolitischen Umständen (Nationalstaat etc.) aufkommt und sich auf spezifische kulturelle Muster stützt [5]. Psychologische Studien legen nahe, daß "Rassismus" (nicht deckungsgleich mit "Fremdenfurcht") als Defensivmechanismus sogar mit ungefestigten Persönlichkeitsstrukturen u. Unsicherheit hinsichtlich der eigenen Identität einhergeht und nicht eine "gesunde" Reaktion ist [6].
Eine biologistische, pseudowissenschaftliche Untermauerung (auch: Rechtfertigung) von Rassismus als "Fremdenfurcht" in Anlehnung an Eibl-Eibesfeldt und dessen Lehrer Konrad Lorenz wurde etwa auch von Henning Eichberg, einer prominenten Gründungsfigur der Neuen Rechten und Erfinder des Begriffes "Ethnopluralismus", propagiert [7]. Ob Dr. A. V. Wendlands krude, wissenschaftsferne Auffassungen von "Fremdsein" & "Rassismus" (leider in "belehrender" Form an allgemeinere Öffentlichkeit gerichtet) - direkt den einschlägigen Schriften entnommen wurden oder vermittelt über neurechte Kreise/z.B. auch unbewußt aufgeschnappt bei ihr ankamen, weiß ich nicht.
Es zeugt allerdings von Unwissen und Reflexionsarmut, überhaupt als Geisteswissenschaftler solche kruden, verkürzenden (biologistischen) Konzepte zu vertreten, auch von mangelnder Bereitschaft, sich mit den Grenzen des eigenen Wissens auseinanderzusetzen, das, was das eigene Fach liefert, als endlich anzuerkennen und dann jeweils auch andere Formen von Fachwissen/ Expertise (diese kann auch praktischer Natur sein) gelten zu lassen. Die Aggressivität (O-Ton: "Das ist Blödsinn"), mit der sie gegen akzeptierte wissenschaftliche Einsichten vorgeht u. an deren Stelle ihr eigenes (politisch-ideologisch geprägtes) "Alltagswissen" setzt, hat Wendland mit (rechts-)populistischen & querfrontigen Akteuren gemein: "Universalgelehrtes" Herumdilettieren.
[1] https://www.zeit.de/campus/2018-08/rassismus-deutschtuerken-debatte-deutschland/komplettansicht
[2] https://www.br.de/themen/wissen/humanethologe-irenaeus-eibl-eibesfeldt-100.html
[3] https://web.archive.org/web/20140819083330/http://www.estelmann.com/private/eibl1.htm
[4] https://de.indymedia.org/node/6815 und http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13493351.html
[5] https://www.african.cam.ac.uk/images/files/articles/comaroff [6]https://www.psychologytoday.com/us/blog/out-the-darkness/201801/the-psychology-racism
[7] Thomas Pfeiffer: »Wir lieben das Fremde – in der Fremde« Ethnopluralismus als Diskursmuster und -strategie im Rechtsextremismus. In: Schellhöh/Reichertz/Heins/ Flender (Hrsg.): Großerzählungen des Extremen, Bielefeld 2018, S. 38«
Als Ergänzung zu obigen Korrekturen sei hier noch mal unterstrichen, daß Rassismus sich keineswegs auf explizite Abwertungen bzw. aktive Ablehnung von beispielsweise "anderen Rassen" beschränkt. Rassistische Einstellungen können auch un(ter)bewußt weitergereicht werden. Eine Kontrastierung von manifestem, "wirkliche[m] Rassismus" mit latenten Mustern, wie sie A.V. Wendland vornimmt, ist sozialwissenschaftlich gesehen unsinnig. Ich empfehle, hierzu auch ein Interview mit Robin DiAngelo in Die Zeit nachzulesen. Die amerikanische Soziologin erklärt darin u.a.:
"Meistens, wenn Weiße über Rassismus sprechen, herrscht die Idee vor, dass Rassisten böse Individuen sind, die absichtlich und bewusst andere Menschen aufgrund ihrer Herkunft verletzen wollen. Deshalb sehen Weiße meist nur expliziten Rassismus: Sie müssten das N-Wort sagen, bevor viele Weiße Sie als Rassisten sehen würden. Aber wenn das meine Vorstellung eines Rassisten ist, werde ich mir als Weißer niemals eingestehen können, dass auch ich mich rassistisch verhalte. Denn das würde mich zu einem schlechten Menschen machen."
Meine Kritik an ihren Aussagen zu "Angst vor Fremden" muß A. V. Wendland oder mutmaßlich mit ihr assoziierte Personenkreise so sehr gestört haben, daß mein ursprünglicher FB -Post mittlerweile nicht mehr auf meinem account zu sehen ist. Facebook hatte ihn gelöscht, da er (obwohl auch ein grenzverletzender, rufmörderischer Kommentar Wendlands zu mir, den ich zwecks Kommentierung als Screenshot eingestellt hatte, zeitgleich von FB inkriminiert wurde, ohne daß das Original verschwunden wäre) gegen Community-Standards verstoße. Solch eine Vorgehensweise wählt facebook regulär dann, wennFB-Posts etliche Male bzw. systematisch von einer ganzen Gruppe gemeldet werden. Es zeigt sich hiermit auch (indirekt), daß rechtspopulistische Kreise, die selbst (aus taktischen Gründen) "Pluralismus" anmahnen, gerade keine Kritik, keine toughen Auseinandersetzungen (jenseits von "Lagerdenken") fördern bzw. willkommen heißen.
In Wirklichkeit äußert sich die Marburger Historikerin selbst immer wieder rassistisch. Meine Kritik aht sie sich zugezogen, (d.h. nicht aufgrund ihres politischen Engagements, das sie nebenher zu ihrer akademischen Laufbahn ausübt), da sie verbal übergriffig und abwertend vorgegangen war in einer FB- Diskussion, die wir über antimuslimsiche Stereotypen bzw. Leugnung des Genozids an den Tscherkessen geführt hatten und sie die Thematisierung staatliche Repressionen gegen (Minderheiten-)Aktivisten und freier Wissenschaft wie einen in unzulässigen Gesprächsgegenstand behandelte. Mir war zudem eine gewisse (habituelle) Nähe A. V Wendlands zum prorussischen Völkermordleugner J. Baberowski aufgefallen. Ich hatte mit meinen blogposts somit als Erste ihre rechtspopulistischen Anwandlungen (damals nur in Ansätzen erkennbar) kritisiert.
In mindestens einem Falle hat A. V. Wendland nicht nur ethnozentrischen Positionen und kulturrassistische Überlegungen (etwa über "Stammeskulturen" und Muslime) geäußert, sondern sich indirekt auch auf biologische "Rassenlehren" bezogen. Die Aussagen Wendlands zu einer angeblich angeborenen "Fremdenfurcht", die ich zunächst auf facebook kommentiert hatte, stellen zugleich ein Beispiel für ihr fachlich unbedarftes (aggressives) Vorgehen gegenüber Kritik an rassistischen Einstellungen dar.
Ich gebe im Folgenden meinen früheren FB-Post hierzu inhaltlich unverändert, mit lediglich orthographischen Korrekturen versehen, wieder:
»A. V. Wendland: Rassismus - neurechte Ignoranz/Abwehr - aggressiver Antiintellektualismus
Wendland ist kein unbeschriebenes Blatt (wer mir auf FB folgt, weiß bereits einiges über sie). Die Historikerin, die auch bei H. M. Broders "achgut" publiziert, verbreitet gerne das Narrativ, alleine ihre energiepolitischen Positionen sorgten für Schnittmengen mit der AfD; sie würde aufgrund ihrer "dissidentischen" Haltung zum Nuklearausstieg fast schon verfolgt (von mir u.a.) und somit auf unfaire Weise in eine schmuddlige Ecke gerückt.Tatsächlich bin ich mit ihr aneinandergeraten, weil sie auf aggressive Weise das Vorhandensein russischer Repressionen gegen die Tscherkessen (als ethnische Minderheit im Westkaukasus, nachdem diese im 19. Jahrhundert im Zuge einer gewaltsamen russ. Aneignung des Gebiets weitgehend "gesäubert" wurden) in Abrede stellte & als Art Hirngespinst meinerseits abtat.
Später noch hat sie der Streit mit mir offenbar so sehr beschäftigt, daß sie mich weiterhin im Netz verleumdete (ohne weitere Interaktionen, denn da war sie von mir schon längst blockiert). Auch ist sie dem neurechten Völkermordleugner Jörg Baberowski, der gerne Andere als "irre" bezeichnet, weiterhin in irgendeiner Form zugetan. An Auseinandersetzung über eine faktische Ebene ist kaum zu denken, denn an dieser (von mir längst bereitgestellt) zeigte sie kein Interesse.
Etliche "achgut"- u. "Novo Argumente"-Beiträge später kristallisiert sich A. V. Wendlands Tendenz zu neurechtem Gedankengut und Verständnis für geschichtsrevisionistische wie rassistische Positionen weiter heraus. Auf FB formuliert Wendland regelmäßig rassistische Kommentare, d.h. solche, die entweder neurechte Erzählungen/ Ideologieelemente verharmlosen oder direkt selbst bedienen. Z.B, wenn sie öffentlich, laut, plump, überheblich/dominant u. "belehrend"... kundtut, was "Rassismus" sei und was nicht zu "Rassismus" als gesellschaftlichem Phänomen gerechnet werden dürfe: Unter einem eMedienbeitrag zur #MeTwo-Debatte [1] behauptete Wendland, eine Körperhaltung könne keine rassistische Einstellung zum Ausdruck bringen.
Sie spricht damit einem 24-jährigen Studenten seine Rassismuserfahrungen ab, mit Verweis auf angebliche "Natürlichkeit" von Abwehrreaktionen/Angst, wenn Menschen mit "Fremden" konfrontiert seien. Dabei übergeht sie, und das darf einer Kulturwissenschafterin eigentlich gar nicht passieren: "Fremdheit" und "Fremdsein" sind sozial konstruierte Kategorien bzw. Auffassungen darüber, was "fremd" ist, entstehen in einem bestimmten kulturellen Kontext und können variieren. Vermutlich meint sie selbst auch u.a. so etwas wie Haut-/Haarfarbe u. Frisur.
Derjenige, der in den Augen von Angehörigen der deutschen Mehrheitsgesellschaft "fremd" aussieht, mag in der schwäbischen oder hessischen Provinz geboren sein, den lokalen Dialekt sprechen, Schule und Ausbildung in Deutschland absolviert haben, die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen etc., etc. etc., wird aber vermutlich auf manche Mitreisende in der Straßenbahn z.B. "fremder" und "bedrohlicher" wirken, als etwa der Koreaner, der im Businesslook und mit ICE/1. Klasse zur Frankfurter Messe fährt und kein Wort Deutsch spricht. Wenn ich z.B. fest meine Tasche umklammert halte, weil ich eine junge Auszubildende als "Zigeunerin" identifiziert habe, handle ich rassistisch. Körpersprache (z.B. Zurückweichen vor anderen Fahrgästen/ Abwendung vom Sitznachbarn) bildet ein Zeichensystem wie andere menschliche Äußerungen auch und kann sehr wohl Abneigung/Vorurteile/Haß etc. ausdrücken.
Es geht m. E. deutlich aus Wendlands Kommentar hervor, daß die Historikerin (im rechtspopulistischem Umfeld verortet) auf Negation/Zurückweisung von Kritik an gesellschaftlichen Verhältnissen u. Leugnung der Pervasivität rassistischer Verhaltens in Deutschland aus ist. Dazu benutzt sie Vorstellungen, die antiquiert sind bzw. so gar nicht der aktuellen Höhe wissenschaftlicher Erkenntnisse entsprechen und verbindet sie mit "Kritik" an einer scheinbar überbordenen, gesellschaftlich erstickenden/lähmenden "Political Correctness". Sie bringt ihre "Irrlehren" jedoch vor mit der Autorität der Geisteswissenschaftlerin, als die sie öffentlich identifizierbar ist. Diese Rolle müßte ihr - samt der eigenen Verantwortung - auch bewußt sein.
Die Darstellung von "Fremdenfurcht" (oder "Fremdenscheu") als quasi natürlicher, angeborener Verhaltensweise (die dem Selbstschutz diene) wurde in neurechten ideologischen Zusammenhängen propagiert. Als "wissenschaftliche" These wurde diese Behauptung u.a. von dem österreichischen Zoologen u. Evolutionsbiologen Irenäus Eibl-Eibesfeldt vertreten [2]. Von ihm wurde in Zusammenhang mit einer (negativen) Bewertung von Immigration in europäische Staaten auch die Formulierung "kulturferne Ausländer" verwendet [3].Seine biologistischen Erklärungen zu angeblich "stammesgeschichtlichen" Ursprüngen modernen menschl. Verhaltens fügen sich zusammen mit sozialdarwinistischen Vorstellungen [4].
In der heutigen Ethnologie wird "Fremdenfurcht" (= "Xenophobie") dagegen als etwas angesehen, das unter bestimmten soziopolitischen Umständen (Nationalstaat etc.) aufkommt und sich auf spezifische kulturelle Muster stützt [5]. Psychologische Studien legen nahe, daß "Rassismus" (nicht deckungsgleich mit "Fremdenfurcht") als Defensivmechanismus sogar mit ungefestigten Persönlichkeitsstrukturen u. Unsicherheit hinsichtlich der eigenen Identität einhergeht und nicht eine "gesunde" Reaktion ist [6].
Eine biologistische, pseudowissenschaftliche Untermauerung (auch: Rechtfertigung) von Rassismus als "Fremdenfurcht" in Anlehnung an Eibl-Eibesfeldt und dessen Lehrer Konrad Lorenz wurde etwa auch von Henning Eichberg, einer prominenten Gründungsfigur der Neuen Rechten und Erfinder des Begriffes "Ethnopluralismus", propagiert [7]. Ob Dr. A. V. Wendlands krude, wissenschaftsferne Auffassungen von "Fremdsein" & "Rassismus" (leider in "belehrender" Form an allgemeinere Öffentlichkeit gerichtet) - direkt den einschlägigen Schriften entnommen wurden oder vermittelt über neurechte Kreise/z.B. auch unbewußt aufgeschnappt bei ihr ankamen, weiß ich nicht.
Es zeugt allerdings von Unwissen und Reflexionsarmut, überhaupt als Geisteswissenschaftler solche kruden, verkürzenden (biologistischen) Konzepte zu vertreten, auch von mangelnder Bereitschaft, sich mit den Grenzen des eigenen Wissens auseinanderzusetzen, das, was das eigene Fach liefert, als endlich anzuerkennen und dann jeweils auch andere Formen von Fachwissen/ Expertise (diese kann auch praktischer Natur sein) gelten zu lassen. Die Aggressivität (O-Ton: "Das ist Blödsinn"), mit der sie gegen akzeptierte wissenschaftliche Einsichten vorgeht u. an deren Stelle ihr eigenes (politisch-ideologisch geprägtes) "Alltagswissen" setzt, hat Wendland mit (rechts-)populistischen & querfrontigen Akteuren gemein: "Universalgelehrtes" Herumdilettieren.
[1] https://www.zeit.de/campus/2018-08/rassismus-deutschtuerken-debatte-deutschland/komplettansicht
[2] https://www.br.de/themen/wissen/humanethologe-irenaeus-eibl-eibesfeldt-100.html
[3] https://web.archive.org/web/20140819083330/http://www.estelmann.com/private/eibl1.htm
[4] https://de.indymedia.org/node/6815 und http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13493351.html
[5] https://www.african.cam.ac.uk/images/files/articles/comaroff [6]https://www.psychologytoday.com/us/blog/out-the-darkness/201801/the-psychology-racism
[7] Thomas Pfeiffer: »Wir lieben das Fremde – in der Fremde« Ethnopluralismus als Diskursmuster und -strategie im Rechtsextremismus. In: Schellhöh/Reichertz/Heins/ Flender (Hrsg.): Großerzählungen des Extremen, Bielefeld 2018, S. 38«
Als Ergänzung zu obigen Korrekturen sei hier noch mal unterstrichen, daß Rassismus sich keineswegs auf explizite Abwertungen bzw. aktive Ablehnung von beispielsweise "anderen Rassen" beschränkt. Rassistische Einstellungen können auch un(ter)bewußt weitergereicht werden. Eine Kontrastierung von manifestem, "wirkliche[m] Rassismus" mit latenten Mustern, wie sie A.V. Wendland vornimmt, ist sozialwissenschaftlich gesehen unsinnig. Ich empfehle, hierzu auch ein Interview mit Robin DiAngelo in Die Zeit nachzulesen. Die amerikanische Soziologin erklärt darin u.a.:
"Meistens, wenn Weiße über Rassismus sprechen, herrscht die Idee vor, dass Rassisten böse Individuen sind, die absichtlich und bewusst andere Menschen aufgrund ihrer Herkunft verletzen wollen. Deshalb sehen Weiße meist nur expliziten Rassismus: Sie müssten das N-Wort sagen, bevor viele Weiße Sie als Rassisten sehen würden. Aber wenn das meine Vorstellung eines Rassisten ist, werde ich mir als Weißer niemals eingestehen können, dass auch ich mich rassistisch verhalte. Denn das würde mich zu einem schlechten Menschen machen."
Meine Kritik an ihren Aussagen zu "Angst vor Fremden" muß A. V. Wendland oder mutmaßlich mit ihr assoziierte Personenkreise so sehr gestört haben, daß mein ursprünglicher FB -Post mittlerweile nicht mehr auf meinem account zu sehen ist. Facebook hatte ihn gelöscht, da er (obwohl auch ein grenzverletzender, rufmörderischer Kommentar Wendlands zu mir, den ich zwecks Kommentierung als Screenshot eingestellt hatte, zeitgleich von FB inkriminiert wurde, ohne daß das Original verschwunden wäre) gegen Community-Standards verstoße. Solch eine Vorgehensweise wählt facebook regulär dann, wennFB-Posts etliche Male bzw. systematisch von einer ganzen Gruppe gemeldet werden. Es zeigt sich hiermit auch (indirekt), daß rechtspopulistische Kreise, die selbst (aus taktischen Gründen) "Pluralismus" anmahnen, gerade keine Kritik, keine toughen Auseinandersetzungen (jenseits von "Lagerdenken") fördern bzw. willkommen heißen.